Bei einem Lymphödem liegt eine Störung des Lymphsystems vor. Das Lymphsystem ist ein wichtiger Teil des Immunsystems und durchzieht den ganzen Körper wie ein Netz. Es ist für den Abtransport von Schadstoffen (z.B. Krankheitserreger, Viren, Giftstoffe oder Eiweiße) zuständig.
Bei einem intakten Lymphsystem transportiert dies täglich mehrere Liter Gewebsflüssigkeit ab. Ist das Lymphsystem gestört bleiben Flüssigkeit und Eiweiß im Gewebe zurück und es entsteht eine Schwellung: das Lymphödem.
Welche Körperstellen können betroffen sein?
Meist sind die Gliedmaßen betroffen. Die Schwellung beginnt häufig in den sogenannten Endgliedmaßen, also den Händen oder Füßen und kann sich im Krankheitsverlauf nach und nach auf weitere Körperteile ausweiten.
Mögliche Symptome des Lymphödems
- Druck-, Schwere- und Spannungsgefühl
- Stechen, Kribbeln
- Leichte Taubheit
- Asymmetrisch auftretende Schwellungen
(das heißt, es ist immer nur eine Körperhälfte betroffen) - Schnellere Ermüdung des betroffenen Körperteils
- Hautverfärbungen
Diagnoseverfahren
Wenn Sie vermuten, an einem Lymphödem erkrankt zu sein, holen Sie sich fachärztlichen Rat – die Diagnose erfolgt von dieser Seite.
Eine Übersicht der Fachärzt:innen im Umkreis finden Sie hier nach PLZ sortiert:
Behandlung des Lymphödems durch Entstauung und Kompression
Die meisten Lymphödeme lassen sich ohne eine Operation gut behandeln. Entstauung sowie Kompression spielen hier eine wichtige Rolle, um ungewünschte Folgeschäden zu vermeiden und Beschwerden zu reduzieren.
Entstauung erfolgt durch regelmäßige Lymphdrainage, die durch eine*n Physiotherapeut*in vorgenommen wird. Damit wird das Ödem auf ein Minimum reduziert. Je nach Schwere des Lymphödems wird nach der Lymphdrainage ein spezieller Kompressionsverband angelegt. Die Verordnung der Lymphdrainage erfolgt über einen Arzt/eine Ärztin.
Um die Entstauung dauerhaft aufrecht zu erhalten ist eine Kompressionsversorgung notwendig. In unserem Sanitätshaus beraten und unterstützen Sie speziell geschulte Mitarbeitende zu Ihrer optimalen und individuellen Versorgung. Wir agieren dabei auf Augenhöhe, um mit Ihnen gemeinsam die für Sie bestmöglichste Versorgung sicherzustellen, die Ihnen Ihren Alltag fortan erleichtert. Auch hier erfolgt die Verordnung durch einen Arzt/eine Ärztin.
Unsere moderne Kompressionsware entspricht klinischen Anforderungen und ist in verschiedenen Ausführungen, Mustern und Farben erhältlich. Wir legen besonderen Wert auf die passende Qualität. Zu unseren Produktenpartnern zählen:
Außerdem steht in unseren Räumen in Kürze ein Lymphamat der Firma Bösl zur Verfügung.
Ferner Runden wir unser Angebot mit passendem Zubehör für ihre Kompressionsversorgung ab
- Diverse Anziehhilfen verschiedener Anbieter
- Hautpflegeprodukte
- Reinigungsprodukte für Kompressionsware
Wie Sie Ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können
Selbstmanagement spielt eine zentrale Rolle im Rahmen einer Ödem Erkrankung. Hierzu gehört das konsequente Tragen der Kompressionsversorgung, regelmäßige Lymphdrainage, Bewegungstherapie und eine ausgewogene Ernährung. Mithilfe der langfristigen und kontinuierlichen Umsetzung sowie Einhaltung dieser Punkte wird der Alltag erheblich erleichtert, Schmerzen reduziert oder sogar dauerhaft vermieden.
Hilfreiche Tipps
- Einengende Bekleidung vermeiden
- Langes Sitzen mit abgeknickten Beinen vermeiden
- Reizungen und Verletzungen der Haut vermeiden
- Pflegeprodukte mit einem pH Wert unter 7 sind besonders ideal (da sie das Säureschutzschild der Haut erhalten)
- Reizende Kosmetik vermeiden
- Kochsalzarme Ernährung
- Viel trinken
- Vor Sonnenbrand sowie Kälte ausreichend schützen
- Regelmäßiges hochlagern der betroffenen Extremitäten
- Kompressionsversorgung auch beim Sport tragen
- Sportarten im Wasser bevorzugen
- Walken und leichtes Joggen unterstütz die Therapie
- Kompressionsbekleidung täglich waschen
- Übergewicht – wenn möglich – vermeiden und/oder reduzieren